Ein Lied für dieses Land
Am neunten November 1918, heute vor 100 Jahren, riefen sowohl bürgerlich-demokratische(Philipp Scheidemann SPD), als auch sozialistische(Karl Liebknecht, Spartakusbund) Kräfte in Berlin die Republik aus. Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, wollten in ganz Deutschland den Umsturz im Sinne der Novemberrevolution in Kiel und Bayern, das 1918 zum Freistaat erklärt wurde. Die Gruppe Internationale, die als links-revolutionärer Flügel der SPD, die Burgfriedenspolitik, während des 1.Weltkrieges ablehnte, also die Zurückstellung innenpolitischer Konflikte im Krieg, wurde 1916 aus der Partei ausgeschlossen. 100 Jahre später hat Chris Werneke nach der Idee von Markus Romes und Adrian Werums Musik ein neues, den aktuellen Gegebenheiten angepasstes Lied für dieses Land geschrieben.Dieses Angebot scheint mir in seiner tiefen Spiritualität und seinem Gedanken der Interkultur, jenseits konfliktschürender Identitätsverhärtungen, in der Geste eines Liebesbriefes an dieses Land, Ausdruck eines Zusammengewachsenseins der alten Parteiungen zu sein.
“Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland!
Danach lasst uns alle streben, brüderlich mit Herz und Hand!”
so dichtete Hoffmann von Fallersleben in der dritten Strophe des Deutschlandliedes, die heute die deutsche Nationalhymne ist im 19. Jahrhundert. Die ersten zwei Strophen, die Deutschland über alle anderen Länder stellen und dessen Schutz als Grund des Zusammenhaltes darstellen sind dem nationalsozialistischen Totalitarismus zum Opfer gefallen. Umso besser, dass bei der Uraufführung des interkulturellen Großprojektes “Wir alle sind das Volk”(derweiserabe.com/2018/10/26/wir-alle-sind-das-volk/) am 21.10.18 im Congresszentrum Ulm, in Anspielung auf die letzte Deutsche Revolution von 1989, ein Lied für dieses Land dem krönenden Abschluss machte. Und weitergesungen werden will.
1.Kinderlachen soll in Deinen Ländern klingen
und ein jedes finde seinen Schutz und Raum
für das Wachsen und Gedeihen, alles Werden
Wurzeln schlagen soll hier jeder Kindertraum
2. Wo als Frau und Mann nicht alte Regeln binden
und das Neue in Gemeinsamkeit entsteht
Wo im Wechselspiel sich neue Wege finden
Und das Alte, Gute dennoch wertvoll blüht.
3. Deine reichen Länder voller Schönheit
atmen tief den Duft von großen alten Zeiten
und der Geist von Denkern und von Denkerinne
lebt in deinen Orten und in deinen Weiten.
4. Du schöpfst aus den Tagen der Geschichte
Und kannst darauf deine Zukunft bauen
das wir neben strahlendschönen Tagen
auch in alle dunkle, schwere Zeiten schauen.
5. Darauf bauen alle unsre Werte
Freiheit, die wir eins aus unsren Händen gaben
ist das höchste Gut uns, weige Verpflichtung
und ein Licht, das wir in alle Länder tragen.
Refrain:
Meine Hand soll Dir
und deinem Wohl gehören,
meine Tat dich heut und morgen weiterführen
und gemeinsam mit den Menschen,
die hier leben, sorge ich, dass Du blühst
und eine reiche Zukunft hast.
Für die Freiheit soll
dein Name stehen,
und Gerechtigkeit für Alle.
die hier leben,
und ein jedes Menschenkind
soll sagen können:
Hierzulande bin ich gerne Gast.
Danke für den Artikel! Mir war das ein Herzensanliegen.
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